Seit 2006 ist die Ziermann GmbH in Sasbach im Schwarzwald das einzige Unternehmen weltweit, das im Besitz einer Dekontaminationsanlage für Textilreinigungsmaschinen ist.
Textilreinigungsmaschinen enthalten je nach Größe bis zu 1.000 L Lösemittel, vorwiegend Tetrachlorethen (früher als Perchlorethylen oder kurz als „Per“ bezeichnet). Bei der Demontage von gebrauchten Textilreinigungsmaschinen werden die Tankinhalte in der Textilreinigung ausgepumpt und fachgerecht entsorgt. Jedoch ist es nicht möglich die Restlösemittelmengen in Tankecken, Rohrbögen, Pumpen, Filter etc. zu entfernen. Diese restliche Menge – in kleineren Ladenmaschinen ca. 5-8 Liter Lösemittel und in Industriemaschinen über 50 Liter Lösemittel – verflüchtigt sich bei der Stilllegung bisher unbemerkt, wodurch Boden und Luft kontaminiert werden. Dieser Situation hat sich das Sasbacher Unternehmen angenommen und bietet die komplette Dekontamination der Lösemittelanlagen an.
Die Eigenentwicklung wurde im Jahr 2020 von der Firma BÖWE komplett überarbeitet. Ausgestattet mit einer BÖWE Doppelbett-Polysorba-Aktivkohleanlage zur indirekten Desorption ohne Kontaktwasseranfall, neuer Kältetechnik für die Trocknung und einer ganz neuen Siemenssteuerung ist die Anlage umwelttechnisch weiter verbessert worden und somit vorbildlich und einzigartig in der Branche. Über eine Schnittstelle zu einem hochmodernen 4-Kanal Konzentrations-Messgerät wird direkt nach der Dekontamination ein Entsorgungsprotokoll für die dekontaminierte Textilreinigungsmaschine gedruckt, das auch zur Vorlage bei staatlichen Stellen als Entsorgungsnachweis zugelassen ist.
Patrick Diewald, Sohn eines Textilreinigers und seit Kindesbeinen in der Textilreinigungsbranche, hat Mechatronik und Automatisierungstechnik studiert und im Rahmen eines Praktikums dieses Projekt tatkräftig unterstützt. Klaus Schäfer und Klaus Burghardt, seit Jahrzehnten in der Branche bekannt, haben die verfahrenstechnische und technische Umsetzung übernommen.
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